Ausgangspunkt war die Abbildung von Architektur aus der DDR auf Ansichtskarten aus der DDR. Für eine Facebook-Gruppe hatte Ben Kaden hin und wieder zufällige Kartenfunde in kurzen Texten erläutert. In Blogs hatte er dasselbe mit etwas längeren Texten getan. Durch mehrere glückliche Zufälle und das Engagement von Christoph Liepach, die ostmodernen Architekturzeugnisse seiner Heimatstadt Gera in einem Buch umfassend zu dokumentieren, ergaben sich Idee und Möglichkeit, aus den für die Facebook-Gruppe entstandenen Texten eine Handvoll auszuwählen und in einer kleinen Broschüre in leicht überarbeiteter Form gedruckt zu veröffentlichen. So entstanden die “Karten zur Ostmoderne”.

Sie präsentieren eine, wenn man so will, Lektüremöglichkeit für Ansichtskarten aus der DDR, die eine individuelle Wahrnehmung mit ein paar groben Fakten zur jeweiligen lokalen Geschichte verbindet. Der Ansatz – eine etwas vertiefende Betrachtung, Lektüre und Kontextualisierung des jeweiligen Einzelstücks – ist unendlich variierbar. Genau diese Methode, die Ben Kaden später weiterentwickelte, wollte er in den Texten erproben. Er verstand, dass fast nahezu jede Karte soviel Zeugnischarakter mitbringt, dass sie sich jeweils als Billet für eine faszinierende, erkundende Reise in ihr Gezeigtes und den Zusammenhang ihrer Produktion und ihres Gebrauchs anbietet.

Die für die Publikation ausgewählten Karten sind tatsächlich zufällig ausgewählt, an sich unspektakulär und doch jeweils Schlüssel zu ganz eigenen und einzigartigen Mikrokosmen.

Karten zur Ostmoderne
von Ben Kaden