Mitten in Leipzig – versteckt hinter großen Bäumen, zwischen Goerdelerring und Innenstadt – liegt der Matthäikirchhof. Bis dato vor allem grau und nichtssagend, ein Relikt des DDRRegimes. Nur wenige Jahre vor der Wende zog hier das Ministerium für Staatssicherheit einen Komplex hoch, den viele spöttisch »Ohrenburg« nannten. Stasi und Volkspolizei waren darin untergebracht. Heute wird ein Teil der Gebäude von Ämtern der Stadt Leipzig genutzt, ein Großteil steht leer. Veränderung ist jedoch in Sicht: In den kommenden Jahren soll auf dem Areal Matthäikirchhof ein »Ort der gelebten Demokratie« entstehen.

Das Buch »Matthäikirchhof« zeigt mit dem subjektiven Blick der Fotografin Iona Dutz den Ist-Zustand (2020-2022) vor Beginn der geplanten Umgestaltung. Es ist ein Dokument der Zeit zwischen Stillstand und Aufbruch am Geburtsort der Stadt Leipzig, das Porträt eines erwachenden Beton-Riesen nach über dreißig Jahren Wiedervereinigung. Den Bildband bereichern Textbeiträge von Uta Bretschneider, Arnold Bartetzky, Anke Hannemann und Anselm Hartinger zur Geschichte und Architektur des Areals und seinen Wert als Erinnerungsort für die Zukunft.

Matthäikirchhof
Autorin: Iona Dutz

Mit Textbeiträgen von
Arnold Bartetzky
Uta Bretschneider
Anke Hannemann
Anselm Hartinger